Die Macht des Verborgenen
Wie das Versunkene, Vergessene, Verheimlichte unser Leben steuert
Die Ohrfeige Aus Dem Universum
Aus der Tiefe des Verborgenen steigen Erinnerungen auf, Bilder setzen sich im Hirn fest, hier eine Demütigung, dort ein Glücksgefühl. Die Geisterstimmen Verstorbener , die uns beeinflusst, kontrolliert oder geliebt haben. Im Hirn findet ein Rennen statt, hier weg, lieber dort hin, doch manche Bilder lassen sich nicht bannen, manche Erinnerungen rauben den Atem.
Wie können wir mit der Macht des Verborgenen, des Verdrängten, des nicht-Gewussten, des Vergessenen, des Verleugneten umgehen? Warum ist das Verborgene oft so mächtig dass wir Durchfall oder Schweissausbrüche bekommen? Warum ist es so wirksam obwohl es doch gar nicht greifbar ist. Da haben wir auch schon das Problem: wir denken, dass nur das Sichtbare, Greifbare wirklich ist. Für alles andere haben wir die Religion, den Psychiater, die Wahrsagerin. Doch ist die materielle Wirklichkeit nur das Fragment der vielschichtigen Wirklichkeit das wir ganz klar benennen, sehen, beweisen können. Scheinbar jedenfalls. Für das Nicht-Sichtbare gibt es Spielregeln: Das bildest du dir ein! Du spinnst ja! Das gibt es nicht! Hunde verblüffen ihre Menschen immer damit, dass sie auf Geisterstimmen oder Geistererscheinungen reagieren, obwohl die Menschen gar nichts wahrnehmen. Der Hund einer Freundin schaute sich auf einem Spaziergang immer wieder ängstlich um, jaulte auf, zeigte alle Symptome von „Verfolgungswahn“ so nennen wir das jedenfalls wenn es bei Menschen vorkommt. Ich sagte zu der Freundin: versuch doch mal im Beisein des Hundes den „Geist“ zu bannen, also fortzuschicken, Es funktionierte – der Hund war dankbar.
Die Macht des Verborgenen, das Versunkene, Vergessene, Verheimlichte, nicht Gewusste steuert und manipuliert uns ohne dass wir uns dessen bewusst werden. Wir können im Alltag kaum jemals entwirren, welche Lügen und Heimlichkeiten unsere Gefühle beeinflussen, weil wir diesen unendlich tiefen verborgenen Bereich nicht kennen. Wir wissen nichts darüber wie unser Körper täglich funktioniert, was im Schlaf passiert, warum der Körper weitermacht obwohl „wir selbst“ doch schlafen und sozusagen ausgeschaltet sind. Was treibt uns? Was motiviert uns? Was macht uns krank? Was heilt uns? Es gibt viele tolle Theorien darüber doch bleibt die Tatsache dass wir krank werden ohne zu wissen warum, dass wir glücklich sind ohne die Anlegestellen zu kennen, an denen die Glücksimpulse andocken oder von denen sie ausgelöst werden. Und all das obwohl wir doch im Körper leben. Wir verhalten uns auf der Erde als wären wir ihre Besitzer, als wüssten wir auch nur das Geringste über ihre Beziehung zum Universum, zu anderen Planeten, zu uns selbst. Wir wissen nichts, wir tappen im Dunkeln und sind jeweils überrascht wenn ein Unglück, ein Wirbelsturm, eine Hitzewelle, eine Dürre am Horizont unseres ahnungslosen kleinen Lebens erscheint.
Was treibt uns, ärgert uns, freut uns, zwingt uns zu rätselhaften Handlungen. Warum? Und vor allem: Wie manifestiert es sich? Die Geisterstimmen der VorfahrInnen steuern unser Verhalten obwohl sie vielleicht schon Jahre oder Jahrzehnte tot sind („Mädi hoits Sach zamm“).
Mythenfiguren wurden erfunden um Menschen zu kontrollieren. Das Bodenpersonal des „Heiligen“ spricht Verboten und Zwänge aus und hält die Gläubigen oder jene, die man zum Glauben gezwungen hat, im engen Rahmen des Erlaubten.
WissenschaftlerInnen und Autoritäten erfinden Sprachen, die einfache Menschen gar nicht verstehen, um Inhalte zu verbergen, zu hüten und im Grunde auch um Wissen zu verhindern. (Verstehst du es nicht bist du halt blöd. Aber dann wird dir gesagt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht – ein auswegsloses Modell).
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